Es gibt ihn. Cool oder nicht, das mag individuell und erst mal dahingestellt sein. Aber er existiert: der gemeine Bausparer. Er wird je nach Sozialisation und Herkunft auch Spießer, Pragmatiker oder Cleverle genannt. Die Frage ist jedoch: Was macht ein Bausparer?
Bausparer – Das unbekannte Wesen
Nun, machen tut er eigentlich nichts – er lässt machen. Lässt sein Geld arbeiten, bekommt immer wieder etwas von Dritten hinzu und später ein Darlehen zu super Konditionen, so dass er ziemlich schnell zu seinem Eigenheim kommt. Und das ist an sich ja nichts Falsches. Erst sparen, dann bauen, bausparen eben.
Aber von vorn: In einem Bausparvertrag wird zunächst eine bestimmte Bausparsumme festgelegt, sagen wir mal 15.000 Euro. Auf das Bausparkonto muss natürlich eingezahlt werden, das kann monatlich passieren oder auch unregelmäßig und Sonderzahlungen sind auch möglich. Hilfreich sind dabei auch die sogenannten vermögenswirksamen Leistungen (vL), welche die meisten Arbeitgeber zusätzlich zum Gehalt zahlen und die fest angelegt werden müssen. Das können bis zu 40 Euro pro Monat sein. Zusätzlich zahlt der Staat in bestimmten Einkommensgrenzen eine Arbeitnehmer-Sparzulage und belohnt Einzahlungen auf einen LBS-Bausparvertrag mit der Wohnungsbauprämie (WoP). Außerdem wird das Geld auf dem Bausparkonto auch verzinst.
So sammelt sich mit der Zeit ein hübscher Betrag an, der aber noch lang nicht so hoch ist wie die vereinbarte Bausparsumme. Wenn nach einigen Jahren – je nach Bauspartarif und Einzahlungen – dann die sogenannte Zuteilung erfolgt, bekommt der Bausparer sein selbst angespartes und vom Chef und vom Staat dazu gelegtes und von der Bausparkasse verzinstes Geld zurück. Und den verbleibenden Rest bis zur ursprünglich vereinbarten Bausparsumme als sehr zinsgünstiges Darlehen oben drauf.
Mit diesem Batzen in der Tasche kann man sich schon mal locker nach einem eigenen Heim umsehen, denn dieses Kapital ist die anerkannte Basis für jeden Haus- oder Wohnungskauf. Spießig? Oder clever?